Samstag, 11. Januar 2014
Die Hardstyle Haltung
Ich habe es zu meinem Beruf gemacht, Menschen dabei zuzusehen, wie sie sich bewegen. Ich finde das ist ein toller Job, der mich sehr erfüllt! Bei jeder Gürtelprüfung, zu der ich meine Tae Kwon Do Schüler schicke, bin ich aufgeregter als sie Prüflinge und jeder, der eine tolle Leistung zeigt, macht mich Stolz jenseits aller Worte.
Über jeden Enter the Kettlebell Teilnehmer, der nach einem Jahr zum Big Six kommt und mir mit seiner sauberen Technik zeigt, dass er fleißig trainiert hat, freue ich mich wie ein Schneekönig.
Nicht die, die aufhören oder lieber dem neuesten Mainstream Fitness Trend nachlaufen, denen wünsche ich Glück und spätere Einsicht ;-) (Meine Frau liebt übrigens Zumba und ist der Meinung, dass es trotzdem besser ist als sich überhaupt nicht zu bewegen.)
Nein ich meine die, die fleißig trainieren, immer im Training sind - über Jahre arbeiten und doch kaum Fortschritte machen - Freunde, ihr macht mich fertig! Ich bin Überzeugungstäter, ich wünsche mir, dass das was ich mache, anderen dabei hilft sich besser zu fühlen, sich besser zu bewegen - sich einfach weiterzuentwickeln. Trotzdem versage ich dabei manchmal kläglich.
Lange Zeit habe ich gedacht, das ist einfach so - es gibt Leute, die lernen es einfach nicht! Im schlimmsten Fall, also wenn ein solcher Kandidat auch noch sehr motiviert ist, erarbeitet er sich sogar mit viel Fleiß einen dauerhaften Schaden am Bewegungsapparat. Künstliche Knie, künstliche Hüfte, versteifte Rückenwirbel sind die Belohnungen, die die Ärztliche Zunft solchen Leuten dann angedeihen lässt - mit einem Schulter-Zucken und tröstenden "sowas ist Veranlagung".
Die Ursache dafür, dass mache Menschen so "sportlich" sind und andere eben nicht, liegt meines Erachtens zu einem grössten Teil in ihrer Körperhaltung und ihren Bewegungsmustern (das ist sowas wie die dynamische Version der Körperhaltung). Jeder Sport hat seine eigene Haltung, der Boxer steht mit hochgezogenen Schultern und eingezogenen Kopf da, die Ballerina im Hohlkreutz, der Radfahren mit rundem Rücken, der Gewichtheber mit bis zum Boden baumelnden Armen. Jede dieser Haltungen sind im jeweiligen Sport hilfreich, um eine gute Leistung zu bringen. Sie sind das Ergebnis des SAID-Prinzips (Specific Adaptation to Imposed Demand) was nichts anderes bedeutet, als dass sie über lange Zeit und durch stetige Wiederholung eingeübt worden sind. Als Sportler ist das eine gute Sache - Als Mensch kann es unangenehm werden, wenn man es verlernt hat, in eine neutrale Haltung zurückzukehren. Was aber passiert, wenn jemand, der eine bestimmte Haltung bzw. bestimmte Bewegungsmuster mitbringt, versucht einen Sport zu erlernen, der eine ganz andere Haltung benötigt? Im klassischen Taekwondo zum Beispiel ist es von Vorteil möglichst aufrecht zu stehen - wir haben viele Beintechniken und je aufrechter der Oberkörper, um so leichter ist es (a) auf einem Bein zu stehen und (b) das andere Bein auf Kopfhöhe des Gegners zu heben. Ein Schüler, der mit der heute leider recht häufigen Schreibtischtäter-kauer-Haltung ins Training kommt, bekommt so schnell den Eindruck er sei ungelenkig, weil ein seine Füsse nicht hoch bekommt - nur muss das nicht unbedingt stimmen.
Kurz gesagt: je besser die Haltung und deren bewegte Form, die Bewegungsmuster, eines Athleten zu seinem gewählten Sport passen, um so leichter kann er diesen erlernen und anders herum - je weniger "kompatibel" mit den Erfordernissen seiner Disziplin ist, um so schwerer tut er sich dabei.
Leider ist dieser Zusammenhang den wenigsten Trainern bekannt, sonst könnten viele Sportler vor Frustration und Überlastungs-Verletzungen bewahrt werden.
Über jeden Enter the Kettlebell Teilnehmer, der nach einem Jahr zum Big Six kommt und mir mit seiner sauberen Technik zeigt, dass er fleißig trainiert hat, freue ich mich wie ein Schneekönig.
Ja, mein Job ist ein Traum - wären da nicht die Anderen...
Nicht die, die aufhören oder lieber dem neuesten Mainstream Fitness Trend nachlaufen, denen wünsche ich Glück und spätere Einsicht ;-) (Meine Frau liebt übrigens Zumba und ist der Meinung, dass es trotzdem besser ist als sich überhaupt nicht zu bewegen.)
Nein ich meine die, die fleißig trainieren, immer im Training sind - über Jahre arbeiten und doch kaum Fortschritte machen - Freunde, ihr macht mich fertig! Ich bin Überzeugungstäter, ich wünsche mir, dass das was ich mache, anderen dabei hilft sich besser zu fühlen, sich besser zu bewegen - sich einfach weiterzuentwickeln. Trotzdem versage ich dabei manchmal kläglich.
Lange Zeit habe ich gedacht, das ist einfach so - es gibt Leute, die lernen es einfach nicht! Im schlimmsten Fall, also wenn ein solcher Kandidat auch noch sehr motiviert ist, erarbeitet er sich sogar mit viel Fleiß einen dauerhaften Schaden am Bewegungsapparat. Künstliche Knie, künstliche Hüfte, versteifte Rückenwirbel sind die Belohnungen, die die Ärztliche Zunft solchen Leuten dann angedeihen lässt - mit einem Schulter-Zucken und tröstenden "sowas ist Veranlagung".
Da ist wohl was schiefgelaufen ... |
Warum fällt es machen Menschen so schwer im Sport Fortschritte zu machen?
Die Ursache dafür, dass mache Menschen so "sportlich" sind und andere eben nicht, liegt meines Erachtens zu einem grössten Teil in ihrer Körperhaltung und ihren Bewegungsmustern (das ist sowas wie die dynamische Version der Körperhaltung). Jeder Sport hat seine eigene Haltung, der Boxer steht mit hochgezogenen Schultern und eingezogenen Kopf da, die Ballerina im Hohlkreutz, der Radfahren mit rundem Rücken, der Gewichtheber mit bis zum Boden baumelnden Armen. Jede dieser Haltungen sind im jeweiligen Sport hilfreich, um eine gute Leistung zu bringen. Sie sind das Ergebnis des SAID-Prinzips (Specific Adaptation to Imposed Demand) was nichts anderes bedeutet, als dass sie über lange Zeit und durch stetige Wiederholung eingeübt worden sind. Als Sportler ist das eine gute Sache - Als Mensch kann es unangenehm werden, wenn man es verlernt hat, in eine neutrale Haltung zurückzukehren. Was aber passiert, wenn jemand, der eine bestimmte Haltung bzw. bestimmte Bewegungsmuster mitbringt, versucht einen Sport zu erlernen, der eine ganz andere Haltung benötigt? Im klassischen Taekwondo zum Beispiel ist es von Vorteil möglichst aufrecht zu stehen - wir haben viele Beintechniken und je aufrechter der Oberkörper, um so leichter ist es (a) auf einem Bein zu stehen und (b) das andere Bein auf Kopfhöhe des Gegners zu heben. Ein Schüler, der mit der heute leider recht häufigen Schreibtischtäter-kauer-Haltung ins Training kommt, bekommt so schnell den Eindruck er sei ungelenkig, weil ein seine Füsse nicht hoch bekommt - nur muss das nicht unbedingt stimmen.
Kurz gesagt: je besser die Haltung und deren bewegte Form, die Bewegungsmuster, eines Athleten zu seinem gewählten Sport passen, um so leichter kann er diesen erlernen und anders herum - je weniger "kompatibel" mit den Erfordernissen seiner Disziplin ist, um so schwerer tut er sich dabei.
Leider ist dieser Zusammenhang den wenigsten Trainern bekannt, sonst könnten viele Sportler vor Frustration und Überlastungs-Verletzungen bewahrt werden.
Gute Haltung = Freie Bewegung
Keine Sorge - es gibt einen Ausweg!
Die gute Nachricht ist, dass die Körperhaltung und die Bewegungsmuster nichts anders sind wie Gewohnheiten - man kann sie also ändern. Ja, Gewohnheiten zu ändern ist eine der schwierigsten Aufgaben, denen man sich so zu stellen hat - aber es ist machbar. Wenn es um körperliche Gewohnheiten geht, haben wir sogar noch den Vorteil, dass wir uns relativ leicht in die neue angestrebte Verhaltensweisen hineinfühlen können, um später leichter dazu zurück zu finden. Wenn es uns gelingt, die Muskulatur, die für eine korrekte Haltung bzw. Bewegung wichtig ist zu stärken, passiert es oft ganz von selbst.
Besonders für Menschen, die schon lange in ihrer Fehlhaltung festhängen, ist es natürlich trotzdem kein einfaches Unterfangen die Haltung zu verändern. Je älter und schwerwiegender die Haltungs- und Bewegungseinschränkungen, um so mehr Arbeit muss investiert werden, um diese zu korrigieren.
Der erste Schritt muss sein, dass der Betroffene anerkennt, dass seine Einschränkungen kein fester Bestandteil von ihm sind, sondern nur eine erlernte Gewohnheit.
Im Hardstyle Kettlebell geht es um anatomisch korrekte Bewegung - das den positiven Nebeneffekt hat, dass schlechte Haltungs- oder Bewegungsgewohnheiten oft ganz nebenbei korrigiert werden.
All unsere Techniken sind durch Rückwärts-Entwicklung entstanden. Das bedeutet Pavel und seine Kollegen haben nichts anderes getan, als sich anzuschauen, wie sehr erfolgreiche Athleten eine Bewegung von Natur aus machen und daraus Regeln abzuleiten, um "Normalsterblichen" das Erlernen zu erleichtern.
Die Methode greift häufig auf das sogenannte Muskelgedächtnis zurück, um dem Schüler die entscheidenden Hinweise zu geben. Dabei bringen wir die Person durch eine einfache, meistens isometrische Übungen in eine Situation, in der die richtigen Muskeln aktiviert werden. Später, bei der neuen Übung, die es zu erlernen gilt, muss der Übende dann nur versuchen das gleiche Gefühl zu finden - und schon klappt z.B. der Swing. Diese Methode erzeugt häufig einen Aha-Effekt darum fällt leicht später auf das Erlernte zurückzugreifen.
Leben ist Training - trainieren heisst Leben.
Besonders für Menschen, die schon lange in ihrer Fehlhaltung festhängen, ist es natürlich trotzdem kein einfaches Unterfangen die Haltung zu verändern. Je älter und schwerwiegender die Haltungs- und Bewegungseinschränkungen, um so mehr Arbeit muss investiert werden, um diese zu korrigieren.
Der erste Schritt muss sein, dass der Betroffene anerkennt, dass seine Einschränkungen kein fester Bestandteil von ihm sind, sondern nur eine erlernte Gewohnheit.
Die Wunderwaffe - Hardstyle Kettlebell
Im Hardstyle Kettlebell geht es um anatomisch korrekte Bewegung - das den positiven Nebeneffekt hat, dass schlechte Haltungs- oder Bewegungsgewohnheiten oft ganz nebenbei korrigiert werden.
All unsere Techniken sind durch Rückwärts-Entwicklung entstanden. Das bedeutet Pavel und seine Kollegen haben nichts anderes getan, als sich anzuschauen, wie sehr erfolgreiche Athleten eine Bewegung von Natur aus machen und daraus Regeln abzuleiten, um "Normalsterblichen" das Erlernen zu erleichtern.
Die Methode greift häufig auf das sogenannte Muskelgedächtnis zurück, um dem Schüler die entscheidenden Hinweise zu geben. Dabei bringen wir die Person durch eine einfache, meistens isometrische Übungen in eine Situation, in der die richtigen Muskeln aktiviert werden. Später, bei der neuen Übung, die es zu erlernen gilt, muss der Übende dann nur versuchen das gleiche Gefühl zu finden - und schon klappt z.B. der Swing. Diese Methode erzeugt häufig einen Aha-Effekt darum fällt leicht später auf das Erlernte zurückzugreifen.
... aber das kriegen wir schon wieder hin ;-) |
Leben ist Training - trainieren heisst Leben.
Labels:RKC
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